Die Altner-Combecher-Kohler-Stiftung hat Ende 2023 ihre aktuelle Förderstrategie verabschiedet und die "Energiewende", insbesondere in Deutschland, zu ihrem Schwerpunkt erklärt. Es sollen für die kommenden fünf Jahre Initiativen, Aktivitäten und Projekte gefördert werden, die den Prozess der Energiewende voranbringen können. Die Energiewende hat die Stifter zeitlebens umgetrieben, vor allem Fragen zu Energieeffizienz, Energiesparen und erneuerbaren Energien.
Die technische und gesellschaftliche Transformation des Energiesystems ist nach wie vor angesichts des Klimawandels, der kriegerischen Auseinandersetzungen wie auch der Interessen- und Machtverlagerungen zwischen den verschiedenen Staaten eine große Herausforderung. Dazu gehören technische, wirtschaftliche, gesellschaftspolitische, soziale und kulturelle Fragen, die sich seit den 1980er Jahren immer weiter ausdifferenziert haben und keine einfachen Antworten ermöglichen.
Im Förderschwerpunkt sollen Fragen zur Energiewende aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Dabei sollen sowohl inhaltliche Aspekte (im Sinne von Ausdifferenzierung, Innovation, Prinzipien des Umgangs mit themenspezifischen Konflikten etc.) als auch akteursbezogene Perspektiven (im Sinne von handelnden Personen, Netzwerken, kooperierenden Institutionen etc.) Berücksichtigung finden. Innerhalb des Förderschwerpunkts werden zwei Förderstränge verfolgt, die Einzel-Projektförderung und das Stephan-Kohler-Stipendien-Programm. Die Ergebnisse beider Förderstränge werden veröffentlicht.
Die Stiftung fördert innovative und praxisnahe Projekte zur Energiewende, die sich sowohl auf Inhalte als auch auf Akteure der Energiewende beziehen sollen. Dabei können unterschiedliche Sektoren wie beispielsweise Mobilität, Wärme, Ernährung, aber auch Vorhaben zu Kommunikation, Verhaltensweisen oder Bildung eine Rolle spielen. Angesprochen sind vor allem Initiativen aus der Bürgerschaft, Bildungsinstitutionen vom Kindergarten bis zur Weiter-/Erwachsenenbildungsinstitution, Einrichtungen der informellen Bildung wie Museen oder Informationszentren sowie Aktivitäten von weiteren gemeinnützigen Organisationen, Verbänden und Genossenschaften.
Die Projektförderung (aus dem Stiftungsvermögen) ist auf zwei Jahre ausgelegt, die Fördersumme kann bis zu 25.000 Euro betragen. Eine Fortsetzung des bewilligten Projekts nach Auslaufen der Förderung wird erwartet. Nach einer Anlaufphase der Förderung von Einzelprojekten werden die Projektnehmer zu einem Workshop eingeladen, der dem Austausch und der Vernetzung der Vorhaben untereinander dienen soll.
Die Unterlagen für die nächste Ausschreibungsrunde werden ab Herbst 2025 hier zur Verfügung stehen. Zurzeit werden keine Bewerbungen entgegengenommen.
Die Gedanken von Stephan Kohler und das Gedenken an ihn sind Gegenstand eines Stephan Kohler-Stipendien-Programms in Verbindung mit dem Deutschlandstipendium. Aus den Mitteln dieses Programms, dessen Finanzierung durch zusätzliche Spenden zunächst über einen Zeitraum von fünf Jahren gesichert ist, wird die anteilige Finanzierung für das Deutschlandstipendium bereitgestellt.
Das Stipendium wird für Studierende einschlägiger Masterstudiengänge mit thematischem Bezug zur technischen und/oder gesellschaftlichen Transformation des Energiesystems an Universitäten und Fachhochschulen ausgelobt, wobei dies in enger Abstimmung mit den jeweiligen Hochschulen erfolgt. Die Konzentration der Stipendienvergabe an Masterstudierende lässt erwarten, dass eine konkrete Fragestellung im Kontext der Energiewende aufgegriffen und systematisch bearbeitet werden kann.
Die Laufzeit für das Stipendium beträgt ein Jahr. Die Auswahl der Studierenden erfolgt durch die jeweilige Hochschule im Rahmen des Deutschlandstipendiums. Die Betreuung der Stipendiaten vor Ort findet durch eine Vertrauensperson der jeweiligen Hochschule statt. Für die Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Stipendien-Alumni wird jährlich ein Workshop angeboten. Es wird der Aufbau eines Alumni-Netzwerks angestrebt. Alle zwei Jahre findet der Workshop zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Projektnehmer von Einzel-Projekten statt, um die Wirkung beider Förderansätze zu stärken.